Einfluss von familiären Bedingungen in der Kindheit und Jugend auf die sexuelle Prägung und die sexuelle Orientierung erwachsener Männer ; The Influence of Family Conditions and Sexual Imprinting on Sexual Orientation in Adult Men

Einleitung. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf die Auswirkungen von familiären Verhältnissen in der Kindheit und Jugend auf die sexuelle Orientierung von erwachsenen Männern. Diese sind bislang nur wenig erforscht und werden mit dem Aspekt der sexuellen Prägung erweitert. In der Literatur zeigen sich bereits Hinweise, dass die sexuelle Prägung die Partnerpräferenz im Erwachsenenalter beeinflusst. Fraglich ist, ob sich Unterschiede in der sexuellen Prägung zwischen homo- und heterosexuellen Männern zeigen. Methode. In der durchgeführten Online-Umfrage nahmen 101 Männer zwischen 18 und 75 Jahren teil und beantworteten Fragen zur familiären Situation in der Kindheit und Jugend sowie zu unterschiedlichen körperlichen Eigenschaften (Augen- und Haarfarbe, Alter) und Charakterzügen (emotionale Stabilität) des*der Idealpartner*in sowie Ihren Bezugspersonen. Ergebnisse. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass es keine Zusammenhänge zwischen der familiären Situation im Kindes- und Jugendalter und der sexuellen Orientierung erwachsener Männer gibt. Es konnten keine Unterschiede in der sexuellen Prägung je nach sexueller Orientierung gefunden werden. Vielmehr scheint die Eltern-Kind-Beziehung die sexuelle Prägung zu beeinflussen. Diskussion. Die sexuelle Orientierung ist ein multifaktorielles Konstrukt, das nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern als Zusammenspiel aus genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren. Die Studie hat versucht Variablen zu identifizieren, die die sexuelle Orientierung und Prägung von erwachsenen Männern beeinflussen. Zukünftige Studien sollten zur ganzheitlichen Betrachtung die Erhebung mit biologischen Daten erweitern. ; Introduction. The present study focusses on the effects of family conditions in childhood and adolescence on the sexual orientation of adult men. These have been rarely researched so far and are extended with the aspect of sexual imprinting. The literature already shows evidence that sexual imprinting influences partner preference in adulthood. ...