Die Rechte des biologischen Vaters bei rechtlicher Elternschaft einer anderen Person unter besonderer Berücksichtigung der Rechtslage in Deutschland ; The rights of the biological father in the case of legal parenthood of another person with particular regard of the legal situation Germany

Die rechtliche und die biologische Vaterschaft sind im Idealfall ident. Fallen sie auseinander, sind damit einige Probleme verbunden, da der Gesetzgeber eine Rechtslage schaffen sollte, in der alle Grundrechte gewahrt bleiben. Art 8 EMRK schützt das Familien- und Privatleben jedoch steht das Recht des leiblichen Vaters, am Leben des Kindes teilzuhaben, in einem Spannungsverhältnis zum Schutz der sozialen Familie. Die österreichische Rechtslage schützt die soziale Familie mehr, weshalb der biologische Vater in Österreich kaum Möglichkeiten hat, rechtlicher Vater zu werden, wenn eine rechtliche Vater- oder Elternschaft besteht. Ihm steht bloß ein Kontaktrecht nach § 188 Abs 2 ABGB zu. Er kann zwar ein vaterschaftsdurchbrechendes Anerkenntnis (§ 147 ABGB) abgeben, ist jedoch an die Mitwirkung des Kindes und bei dessen Minderjährigkeit auch an jene der Mutter gebunden. Von sich aus hat er keine weiteren Möglichkeiten. In Deutschland ist die Rechtslage ein wenig anders, denn es gibt das Rechtsinstitut der Vaterschaftsanfechtung. Diese ist allerdings an strenge Voraussetzungen geknüpft. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Rechte des leiblichen, nicht rechtlichen Vaters, welches eine Reaktion auf die Judikature des EGMR war wurde § 1686a BGB geschaffen. Dieser verankert die Rechte des biologischen, nicht rechtlichen Vaters. Neben dem Umgangsrecht, welches das Pendant zum österreichischen Kontaktrecht ist, hat der leibliche Vater in Deutschland auch ein Auskunftsrecht. Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Rechtstellung des leiblichen Vaters in Österreich und Deutschland darzustellen und die Rechtslagen in den beiden Ländern zu vergleichen. Ausgangspunkt ist die Situation, dass bereits ein rechtlicher Vater existiert. ; Legal and biological paternity are ideally identical. If they fall apart, problems are caused, since the legislator should create a legal situation in which all fundamental rights are respected. Art 8 ECHR protects family and private life, but the right of the biological father to participate in the life of ...