نبذة مختصرة : In der Stadtentwicklung gibt es eine seit Jahren andauernde Diskussion um den Zusammenhang von Wohnumfeld und sozialer Benachteiligung. Diese Diskussion entzündet sich in der Regel an den sogenannten ‚Problemkiezen‘ und ‚Sozialen Brennpunkten‘, in denen eine besondere Verknüpfung von sozialem Umfeld und Aufstiegschancen vermutet wird. Die dort vorzufindende räumliche Konzentration sozial Benachteiligter, so die Annahme, wirke sich zusätzlich zur individuellen Benachteiligung negativ auf die BewohnerInnen aus. Diese seien durch ihr sozialräumliches Umfeld damit einer zusätzlichen benachteiligenden Wirkung ausgesetzt, wodurch sich soziale Ungleichheiten verfestigen und beständig reproduziert werden. Diese Annahme hat unter dem Begriff der „Quartierseffekte“ in der Planung und Stadtforschung einige Popularität gewonnen und ist handlungsleitend im Rahmen von Stadtentwicklungsansätzen, wie zum Beispiel dem Programm „Soziale Stadt“. Es gibt allerdings nur vergleichsweise wenige empirische Ergebnisse, die diese weit verbreitete Annahme stützen. In der vorliegenden Arbeit werden zwölf Studien aus Deutschland, Europa und den USA, welche die Wirkung des (Wohn-) Quartiers auf die BewohnerInnen untersuchen, einer Sekundär- und Inhaltsanalyse unterzogen. In drei Wirkungsbereichen, der physischen, sozialen und symbolischen Dimension, werden die Ergebnisse aus den einzelnen Studien zusammenfassend dargestellt. Zentrales Ergebnis dieser Analyse ist die Feststellung, dass sich in den untersuchten Studien keine eindeutigen negativen Effekte des Quartiers auf die BewohnerInnen nachweisen lassen. Es gibt zwar Hinweise auf Wirkungszusammenhänge, diese sind jedoch nicht besonders stark ausgeprägt und in kaum einem Fall zweifelsfrei auf das sozialräumliche Umfeld zurückzuführen. Es zeigt sich, dass eine Abgrenzung zwischen den Wirkungsmechanismen und Dimensionen empirisch nur schwer möglich ist. Darüber hinaus sind in den Studien die Abgrenzungen und Überlagerungen zwischen dem geographischen Quartier und dem Sozialraum oft nicht ...
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