نبذة مختصرة : Die radikale Zystektomie ist die Therapie der Wahl beim lokalisierten muskelinvasiven Blasenkarzinom. Die Art der Harnableitung nach Blasenentfernung kann einen wesentlichen Einfluss auf die perioperative Morbidität haben. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Analyse des Überlebens bei unterschiedlichen Formen der Harnableitung nach radikaler Zystektomie. Es wurden die archivierten Daten von 334 Patienten, die zwischen 2009 und 2016 am Universitätsklinikum Ulm radikal zystektomiert wurden, retrospektiv ausgearbeitet. Die statistische Auswertung erfolgte in Form von Überlebenszeitanalysen mittels Kaplan-Meier-Kurven und dem Coxschen Regressionsmodell. Diese Arbeit konnte zeigen das bestimmte Patientengruppen besonders für eine Form der Harnableitung geeignet sind. Patienten die nach radikaler Zystektomie eine Neoblase erhielten, waren signifikant jünger, hatten weniger Komorbiditäten und weniger fortgeschrittene Tumorstadien als Patienten, bei denen eine Harnleiter-Haut-Fistel (TUUC) gewählt wurde. Patienten nach Anlage einer Neoblase wiesen unabhängig vom Alter und Ausmaß an Komorbiditäten ein höheres Gesamtüberleben auf als Patienten, die eine Harnableitung mittels TUUC erhielten. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass besonders Patienten mit einem geringen Ausmaß an Komorbiditäten ein verlängertes Gesamtüberleben nach Anlage einer Neoblase im Gegensatz zur TUUC nach radikaler Zystektomie hatten, unabhängig vom Alter der Patienten bei der Intervention. Das Auftreten perioperativer Komplikationen nach Neoblase und TUUC war prinzipiell vergleichbar. Die Daten unterstreichen die Wichtigkeit der genauen präoperativen Evaluation und Planung des operativen Vorgehens. Ein individuell angepasstes Vorgehen sollte gewählt werden, wobei das Alter bei allgemein gesunden Patienten nicht als alleiniges Entscheidungskriterium für eine Neoblasenoperation bei Harnblasenkarzinomen herangezogen werden sollte. Die Limitationen in dieser retrospektiven Analyse sind als bedeutend einzuschätzen.
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