نبذة مختصرة : Zusammenfassung Dieser Beitrag widmet sich den bedeutsamsten theoretischen Stufen in der Vorgeschichte der Religionspsychologie in Deutschland, die sich im Laufe des langen 19. Jahrhunderts entwickelte. Die unterschiedlichen Skizzen und Projekte der psychologischen Forschung auf religiösem Gebiet wurden damals vor allem im theologischen Milieu entworfen. Die Haupttendenzen ihrer konzeptuellen Entwicklung können anhand der Bedeutungsveränderung der ‚Stichwörter‘ wie [religiöse] Erfahrung, Selbstbeobachtung und Wert nachverfolgt werden. Von Anfang an zielten Philosophen wie J. Fries und Theologen wie Chr. Weisse auf größtmögliche Exaktheit und Strenge der zu erarbeitenden Methode. Sie setzten dabei ihre Hoffnungen in die Selbstbeobachtung, aber der Einfluss W. Wundts ließ Zweifel daran aufkommen. Deshalb glaubten manche Theologen ab den 1890er Jahren, die unvermeidlichen Nachteile der Introspektion durch die Anwendung der interaktiven bzw. instrumentalen Methoden der psychologischen Untersuchung aufheben zu können. Außerdem waren die deutschen religionspsychologischen Entwürfe des 19. Jahrhunderts stark axiologisch orientiert: Es handelte sich um die Wertgefühle bzw. Werturteile (d. h. weltanschaulich bzw. doktrinell gefärbtes affektives Fürwahrhalten) als wesentlichster Bestandteil der Religiosität überhaupt. Diese Tendenz schwächte sich zum Ende des langen 19. Jahrhunderts ab.
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